Mehr Beratung und Qualifizierung für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit
Seit 2015 gibt es in Stuttgart eine Stelle beim Sozialamt der Landeshauptstadt Stuttgart, welche die Qualifizierung von Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit koordiniert und für eine bessere Vernetzung der Engagierten sorgt. Die dafür zuständige Koordinierungsstelle wurde an einem Runden Tisch der Bürgerstiftung Stuttgart entwickelt und von fünf weiteren Stuttgarter Stiftungen aus dem Stiftungsnetzwerk bis Anfang 2018 finanziert: die Robert Bosch Stiftung, die Heidehof Stiftung, die Gips-Schüle-Stiftung, die Vector Stiftung, die Louis Leitz Stiftung und die Berthold Leibinger Stiftung.
Ziel ist es, den rund 800 Ehrenamtlichen in diesem Bereich die passende Fort- und Weiterbildung zu bieten. Damit wurde einem dringenden Anliegen entsprochen, welches Ehrenamtliche aus den Flüchtlingsinitiativen, die Vertreter der Sozialträger, die Flüchtlingsunterkünfte betreuen und das Sozialamt an einem Runden Tisch der Bürgerstiftung Stuttgart formulierten. Dieser Runde Tisch war im Frühsommer 2014 von der Bürgerstiftung Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Sozialamt der Landeshauptstadt einberufen worden, um herauszubekommen, welche Hilfe Ehrenamtliche brauchen, um ihre Arbeit mit Flüchtlingen gut leisten zu können. In einem sechsmonatigen Prozess erarbeiteten Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam die Konzeption für diese Stelle.
Kooperation bei Konzeption und Finanzierung
Nicht nur die Art und Weise wie das Konzept entstand ist für Stuttgart einmalig, auch die Finanzierung der Stelle wird durch eine Kooperation von mehreren Stiftungen ermöglicht: Neben der Bürgerstiftung Stuttgart haben sich die Berthold Leibinger Stiftung, die Gips-Schüle-Stiftung, die Heidehof Stiftung, die Louis Leitz Stiftung und die Robert Bosch Stiftung bereit erklärt, das Ergebnis des Runden Tisches zunächst für drei Jahre zu finanzieren. Das Sozialamt fungiert als Anstellungsträger und übernimmt die Kosten für die Infrastruktur. „Wir sind sehr stolz, dass es uns gelungen ist, für die wichtige Arbeit der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe eine breite Koalition zu schmieden“, betonte Dr. Helga Breuninger, Vorsitzende der Bürgerstiftung Stuttgart.
Neben der Struktur hatten Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam am Runden Tisch auch das Aufgabenprofil der Stelle entworfen. Die neue Koordinationsstelle soll die schon vorhandenen Angebote der Sozialträger sichtbar machen, vernetzen und gemeinsam mit den Sozialträgern und der Stadt neue Konzepte entwickeln. Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart nahm 2017 die 75-Prozent-Stelle in den Stellenplan auf und stimmte zu, weitere 50 Prozent für zwei Jahre zu finanzieren.
Heidi Schäfer, die diese Koordinierungsstelle übernommen hat (siehe Foto), wird weiterhin von einem Fachbeirat aus Ehrenamtlichen und Vertretern der unterstützenden Stiftung begleitet.